"Die steigenden Preise als Folgen der Energiekrise und der Inflation insbesondere für Mietkosten und für Lebensmittel führen zu gravierenden Problemen. Nicht nur für Menschen, die bisher schon auf Sozialleistungen angewiesen waren, sondern auch für die Menschen, die sich bisher noch ‘über Wasser’ halten konnten", berichtet Dr. Gerhard Tepe, stellvertretender Vorsitzender der LAG FW und gleichzeitig Direktor des Landes-Caritasverbandes für Oldenburg.
Seine Besorgnis gründet auf dem Bericht zur Lage der Armut in Niedersachsen. Dr. Tepe ergänzt: "Ich war bei der Durchsicht des Anlagenberichtes besonders erschüttert, wie unter der Situation vor allem auch Kinder leiden." Der Anlagenbericht der LAG FW zeigt auf der Basis von Interviews, die mit betroffenen Menschen und Mitarbeitenden aus sozialen Beratungsstellen der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege geführt und ausgewertet wurden, welche gravierenden Folgen die Energiekrise und die Inflation bereits jetzt für viele Menschen haben.
Aus dem Bericht Handlungsorientierte Sozialberichterstattung (HSBN) des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung geht hervor, dass die Armutsgefährdungsquote in Niedersachsen im Jahr 2022 bei 17,1 Prozent lag. Das sei zu hoch, betont Niedersachsens Sozialminister Dr. Andreas Philippi: "Die anhaltende Teuerungswelle verschlimmert eindeutig die Lage. Der HSBN-Bericht zeigt, dass einkommensschwache Familien besonders hart getroffen wurden."
Dr. Philippi führt aus: "Der Schlüssel zur Überwindung von Armut ist zudem der frühestmögliche Zugang zu Bildung und lebenslangem Lernen. Mein Dank geht an die LAG FW, die mit ihren Beratungsstellen, aber auch Angeboten im Bildungsbereich an vielen Stellen wertvolle Arbeit leistet." Neben den menschennahen Hilfsangeboten setzt sich die LAG FW auch sozialpolitisch dafür ein, dass sich die Bedingungen für armutsbetroffene und -gefährdete Menschen verbessern. "Die LAG FW hat sowohl einen umfangreichen Forderungskatalog an die politischen Verantwortlichen erstellt als auch Beispiele aus ihrer Arbeit vor Ort aufgezeigt, wie man erfolgreich ‚gegensteuern‘ könne", sagt Dr. Tepe.
Die Caritas in Niedersachsen als Teil der LAG FW hat vielfältige Angebote, um Menschen, die in Not geraten sind, zu unterstützen. Das geht von der Allgemeinen Sozialberatung über die Schuldnerberatungen bis hin zu speziellen Hilfen für Alleinerziehende oder Menschen mit Suchtproblemen.