Clemens: Kleiderkammer
Clemens (20) hat schnell gemerkt, dass ein Studium der Sozialwissenschaften nicht passend für ihn ist. Um die Zeit bis zum nächsten Studienbeginn zu überbrücken, hat er sich für ein FSJ entschieden: „Für mich ist es wichtig, die Zeit sinnvoll zu nutzen. Hier in der Kleiderkammer des Grenzdurchgangslagers Friedland kann ich einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten.“
Das Grenzdurchgangslager in Friedland ist eine Aufnahmeeinrichtung für Spätaussiedler:innen, Asylbewerber:innen und Flüchtlinge, die im Rahmen legaler Aufnahmeprogramme nach Deutschland einreisen. In der dazugehörigen Kleiderkammer erhalten die Menschen für einen minimalen Geldbetrag gut erhaltene gespendete Kleidung und kleinere Haushaltsgegenstände.
„Ich lerne bereits nach sehr kurzer Zeit viel Neues“, erzählt Clemens, der seit über einem Monat in der Kleiderkammer arbeitet. „Statt abstrakter Berichterstattung über die Krisen, bekomme ich ein Gesicht zu den Geschichten der geflüchteten Menschen.“ Der Neu-Göttinger konnte sogar schon kleine Erfolgsmomente feiern: „Ich habe die Ambition, etwas Arabisch zu lernen. Mit den bisher gelernten Worten konnte ich mich bereits mit einigen Menschen hier direkt verständigen und weiterhelfen, ohne eine weitere Person zum Dolmetschen zu benötigen.“
Für Clemens ist das FSJ auch ein Weg in die Selbstständigkeit: „Wenn man gerade von zu Hause ausgezogen ist, hilft ein FSJ, sich selbst besser kennenzulernen, auch weil man nebenbei keinen Leistungsdruck hat wie im Studium.“
Die Junge Caritas meint, Clemens Engagement hat ein Love & Respect verdient.