Hildesheim, 9. Mai 2025. Im Vorfeld des Tages der Pflege am 12. Mai besuchen die Caritas-Direktor:innen aus Niedersachsen landesweit Altenheime, um ihren Dank an ausländische Mitarbeitende auszudrücken. In Hildesheim war Caritasdirektorin Dr. Marie Kajewski im Altenpflegeheim St. Paulus, in dem im Altenpflege-Team Menschen aus aller Welt arbeiten: von Bolivien und Bulgarien über Gambia, Madagaskar, Kamerun bis Kolumbien und Ukraine.
"Ohne Mitarbeitende mit ausländischen Wurzeln würde das deutsche System der Altenpflege zusammenbrechen", sagten Honorarprofessor Dr. Martin Pohlmann (Vechta), Stefanie Holle (Osnabrück) und Dr. Marie Kajewski (Hildesheim). Weitere Wohnbereiche sowie gesamte Einrichtungen müssten geschlossen werden, die ambulante Versorgung könnte nicht aufrechterhalten werden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben 31 Prozent aller Mitarbeitenden einen Migrationshintergrund. Der Deutsche Pflegerat rechnet mit rund 500.000 Pflegekräften, die bis 2040 in den Ruhestand gehen werden. Gleichzeitig steigt die Zahl der Menschen, die auf Pflege angewiesen sein werden.
"Nur durch Zuwanderung wird es möglich, dass alte Menschen auch in Zukunft professionell pflegerisch versorgt werden." Neben vereinfachten Regeln für die Zuwanderung von Arbeitskräften sei daher auch eine schnellere berufliche Anerkennung der mitgebrachten Qualifikationen und sowie eine höhere Wertschätzung nötig, forderten die Caritasvorstände. Es brauche dringend eine größere gesellschaftliche Wertschätzung, um neue Beschäftigte in der Pflege langfristig in der Bundesrepublik halten zu können. Gleichzeitig dankten die Caritas-Verantwortlichen ebenso allen in Deutschland geborenen Kräften für ihren Dienst an alten Menschen.
Im Altenpflegeheim St. Paulus wurde bei dem Besuch sehr deutlich, dass die Einbindung von Pflegekräften mit Migrationshintergrund nur in einem fürsorglichen Miteinander gelingen kann. Auch wenn die Deutschkenntnisse sehr gut sind, ist die Wohnungssuche schwierig und dass Aufenthaltstitel nicht für die Dauer der Ausbildung ausgesprochen werden, kann eine Last sein. Trotzdem sprechen viele der Neuankömmlinge von St. Paulus als ihrer "zweiten Heimat" mit einem "perfektem Team". Das Altenpflegeheim St. Paulus ist eine Einrichtung der Vinzentinerinnen Hildesheim und bietet 94 pflegebedürftigen Menschen ein Zuhause; darunter auch einen Konvent für ältere Ordensschwestern. Rund 100 Mitarbeitende aus Pflege, Hauswirtschaft, Haustechnik, Verwaltung und Begleitendem Dienst engagieren sich für das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner.