Damit ist die Einrichtung mit insgesamt 34 Plätzen und 10 Mitarbeiterinnen akut von Schließung bedroht. Träger der CJS ist der Caritasverband für die Diözese Hildesheim.
"Immer mehr Studien verweisen auf die Folgen von Corona: Junge Menschen leiden unter Einsamkeit, haben Zukunftsängste, psychische Erkrankungen nehmen zu und die Zahl derer ohne Ausbildung und Schulabschluss steigt", sagt Achim Stieve, Leiter der Einrichtung. "Und da vernichtet das Jobcenter in Hannover genau die Einrichtungen, die für solche jungen Menschen eine Anlaufstelle sein können. Das ist fatal. Von heute auf morgen werden wir keine andere Finanzierung organisieren können."
In der Zeit vor Corona wurden pro Jahr rund 150 Menschen in den Bereichen Holztechnik, Büro und Gastronomie beschäftigt. Ziel ist es, die jungen Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt unterzubringen. Dabei wurden die Zielvorgaben des Jobcenters mehr als erfüllt.
Die Agentur für Arbeit begründet ihre Entscheidung mit der Nichtbesetzung der vorgehaltenen Plätze während der Corona-Zeit, wie dies in vielen Jugendwerkstätten landesweit der Fall war. Aktuell steigen die Belegungszahlen wieder an. Mit der Streichung der Finanzierung werden Strukturen zerstört, die in absehbarer Zeit wieder benötigt werden.
"Nach Statistiken aus Niedersachsen ist gerade unter den 18- bis 25-Jährigen die Quote der Armutsgefährdung auf 24 Prozent gestiegen. Da ist eine gezielte Förderung wie in den Jugendwerkstätten unverzichtbar, damit junge Menschen eben nicht in die Armut rutschen", sagt Reinhard Kühn, Vorstand Caritasverband für die Diözese Hildesheim.
2022 hatten sich alle Parteien für den Erhalt der Jugendwerkstätten stark gemacht und deren Bedeutung betont. Der Caritasverband für die Diözese Hildesheim wird in den nächsten Wochen auf allen Ebenen politische Gespräche führen, um die Schließung abzuwenden und sich dafür auch mit anderen Trägern vernetzen.
Rückfragen bitte an:
Achim Stieve, Geschäftsführer CJS - Caritas Jugendsozialarbeit,
Tel.: 0511 35827-11, Mail: achim.stieve@cjs-hannover.de