Als "entscheidenden Faktor im Kampf gegen Rechtsextremismus und Intoleranz" hat die Präsidentin des niedersächsischen Landtags, Hanna Naber, die Arbeit der Wohlfahrtsverbände in Niedersachsen bezeichnet. "Oft sind sie die Exekutive des Staates", sagte sie beim Sommerempfang der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Niedersachsen (LAG FW) am Montag, 13. Mai, in Hannover.
Die Verbände sorgen dafür, "dass Menschen sehen, dass man sich um sie kümmert", sagte Naber vor rund 100 Vertreterinnen und Vertretern von Landesregierung, Parlament und niedersächsischen Wohlfahrtsverbänden in den Räumen der Propsteigemeinde St. Clemens in Hannover.
Steht in diesem Jahr an der Spitze der niedersächsischen Wohlfahrt: Dr. Gerhard Tepe, Direktor des Landes-Caritasverbandes für OldenburgKattinger/Caritas
In Anbetracht von Übergriffen auf Rettungskräfte, Politiker oder Polizeibeamte rief der derzeitige Vorsitzender der LAG FW, Caritasdirektor Dr. Gerhard Tepe (Vechta), zu mehr Respekt voreinander auf. "Natürlich muss man nicht alles respektieren, was jemand von sich gibt oder tut", so Tepe. "Aber jeden Menschen muss man respektieren, weil er Person ist und eine Würde besitzt."
Auch gegen rechtsextreme Tendenzen grenzte sich Tepe klar ab. So sei das Propagieren von rechtsextremistischem Gedankengut oder rassistische Handlungen ein Kündigungsgrund innerhalb der Caritas in Niedersachsen. Tepe dankte allen Verbandskolleginnen und -kollegen, die sich hier ebenfalls klar positionieren.
Entschieden wandte er sich gegen Ausweisungsphantasien: "Heute sind es zugewanderte Menschen, die ausgewiesen werden sollen. Morgen möglicherweise Hochbetagte oder Sterbende, die als zu teuer gelten. Und übermorgen Menschen mit Handicaps."
Seinen Dank an alle 500.000 Ehrenamtliche im sozialen Bereich in Niedersachsen sowie an die 230.000 hauptamtlich Beschäftigten in 6.000 Einrichtungen formulierte der niedersächsische Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, Dr. Andreas Philippi, in einem Grußwort.
Als große Herausforderung beschrieb der den Fachkräftemangel sowie die Fachkräftesicherung insbesondere in der Pflege. Es müsse gelingen, "junge Menschen für die Arbeit im Gesundheitswesen zu begeistern." Als weitere Maßnahmen beschrieb er unter anderem die Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung, die bessere Erwerbsbeteiligung durch Frauen sowie die Gestaltung einer Anerkennungs- und Willkommenskultur.
Haben beim Sommerempfang der Wohlfahrtsverbände in Hannover rund 100 Gäste aus Politik und Sozialwirtschaft begrüßt: Dr. Gerhard Tepe (v.l.), Dr. Christine Arbogast, Torben Vedder, Dr. Andreas Philippi, Thore Wintermann, Hanna Naber, Michael Grünberg und Kerstin TackKattinger/Caritas
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