"Wir hätten es richtig gefunden, die Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal konkret und sichtbar zu verbessern. Die Mitarbeitenden der Caritas verdienen weit besser als der Durchschnitt der Pflegekräfte. Wir wollten hier aber auch als Dienstgeber eine Position für die Pflege einnehmen", sagt Diözesan-Caritasdirektor Achim Eng.
Die Vertreterin des Diözesan-Caritasverbandes in der AK, die stellvertretende Diözesan-Caritasdirektorin Annette von Pogrell erklärt: "Ich habe versucht, auf der Dienstgeberseite für den Allgemeinverbindlichen Tarifvertrag um Unterstützung zu werben, weil ich es als wichtiges Signal für die Pflege werte. Entsprechend habe ich abgestimmt."
In den vergangenen Jahren und besonders in der Coronakrise standen die Versorgung der zu Pflegenden und die Arbeitssituation von Pflegekräften besonders im Blick. Um die Situation in der Pflege insgesamt zu verbessern, gab es in der Vergangenheit bereits Anstrengungen in Niedersachsen, sich auf einen Allgemeinverbindlichen Tarifvertrag zu einigen. Damals scheiterte dies innerhalb der niedersächsischen Tarifkommission.
Im vergangenen Jahr haben sich daraufhin verdi und der neu gegründete Arbeitgeberverband BVAP aufgemacht, auf Bundesebene gemeinsame Positionen für die Branche zu endwickeln. Anfang des Jahres kam es nun zur Einigung zwischen den Vertragsparteien. Ein Tarifvertrag liegt vor. Damit dieser für allgemeinverbindlich erklärt wird, ist Voraussetzung, dass die Arbeitsrechtlichen Kommissionen von Caritas und Diakonie dem Antrag ihre Zustimmung erteilen.
Das Katholische Büro hatte die Arbeitsrechtliche Kommission der Caritas im Vorfeld bestärkt, dem Entwurf zuzustimmen. Ohne Zustimmung der beiden unabhängigen Kommissionen dagegen ist das Projekt, die Bedingungen für Pflegepersonal konkret und sichtbar zu verbessern, nun gescheitert.