LAK-Geschäftsführer Klaus-Dieter Gleitze verlangt in einer Meldung der dpa schnelle politische Einigungen, etwa zur finanziellen Ausstattung eines Hilfsfonds für Härtefälle mit rund einer Milliarde Euro. Dieser Hilfsfonds könnte Menschen mit geringem Einkommen unterstützen, die sonst "überfordert sind", so Gleitze. Die Bundesnetzagentur warnt davor, dass sich die Gaspreise 2023 verdreifachen könnten. Schon jetzt leiden viele Mieter:innen unter hohen Vorauszahlungen für Nebenkosten.
Viele der Betroffenen wenden sich auch an die Caritas-Beratungsstellen der Schuldner- und Allgemeinen Sozialberatung. "Hungern oder Frieren: Der kommende Winter kann zur Zerreißprobe für unsere Gesellschaft werden. Deshalb müssen wir jetzt verhindern, dass sich die Armut durch die Energiekrise dramatisch verschärft," sagt Thomas Uhlen, LAK-Sprecher und Landessekretär der Caritas in Niedersachsen.
Eine weitere wichtige Forderung ist ein Moratorium für Wohnungskündigungen sowie ein Moratorium für die Sperre von Strom und Gas infolge nicht bezahlter Rechnungen. Nach Meinung der Caritas muss sichergestellt werden, dass Vermieter keine Kündigungen aussprechen, wenn Mieter:innen durch die steigenden Lebenshaltungskosten in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Das Gleiche gilt für die Energieversorgung. Sonst könnten zusätzliche soziale Krisen durch drohende Insolvenz oder Obdachlosigkeit ausgelöst werden. Außerdem soll sich die Landesregierung beim Bund für die zügige Umsetzung eines Energiepreisdeckels einsetzen. Der Grundbedarf privater Haushalte muss bezahlbar bleiben. Deshalb sollte ein Preis für den Grundverbrauch von Gas vorübergehend auf etwa 7,5 Cent gedeckelt werden. Auch für Öl und Strom könnten solche Regeln die Situation entspannen. Da große Familien in schlecht gedämmten Wohnungen einen höheren Verbrauch haben, sollte der Grundverbrauch nach Haushaltsgröße und gegebenenfalls auch nach baulichen Standards noch spezieller differenziert werden.