In konstruktiver Atmosphäre fand am vergangenen Samstag die reguläre Delegiertenversammlung des Caritasverbandes für die Diözese Hildesheim (DiCV) statt. Da der Verband ein eingetragener Verein ist, entspricht die Delegiertenversammlung in Zusammensetzung und Aufgaben in etwa der Mitgliederversammlung eines Vereins. Insgesamt waren 38 Wahlberechtigte aus Caritasverbänden und Fachverbänden sowie Abteilungsleitende des DiCV am Moritzberg anwesend. Dr. Armin Kriegesmann, der Geschäftsführer des Bundes der Caritasstiftungen (BdC), verfolgte die Sitzung als Gast.
Erinnerung an Synode 1969
Zu Beginn wies Caritasratsmitglied Dr. Christian Hennecke in seinem geistlichen Impuls darauf hin, dass "die revolutionäre Kraft des Evangeliums die Caritas" sei. Das sei ein Spruch der Diözesansynode von 1969. Jetzt wolle sich der Caritasverband erneut mit einer geplanten Synode auf neue zukunftsfähige Wege machen. Die Veranstaltung wird noch im Detail geplant. Das Konzept wird von den DiCV-Vorständen Sabine Lessel-Dickschat und Reinhard Kühn erstellt und mit Dr. Christian Hennecke abgestimmt.
Nach den Formalia gab der Caritasratsvorsitzende Dr. Jörg Munzel den Rechenschaftsbericht des Caritas-Aufsichtsrats ab. Er lobte die Einrichtung diverser Arbeitsgruppen innerhalb des Gremiums zu den Themen Finanzen, Recht, Compliance und Personal. Diese stellten auch eigene Arbeitsergebnisse vor. Zu den Vorkommnissen um die Ende des letzten Jahres entlassenen bisherigen Caritasdirektor:innen liegt noch kein Abschlussbericht der damit befassten Compliance-Kanzlei vor, da das laufende Arbeitsgerichtsverfahren nach Einschätzung der Anwälte zur Zeit dagegen spricht.
Mit großer Mehrheit gewählt
Nicole Mölling – neues Mitglied des CaritasratesFoto: Koch/Caritas
Anschließend stellte sich Nicole Mölling vor: als Kandidatin zur Wahl eines weiteren weiblichen Mitglieds in den Caritasrat. Die Bankdirektorin lebt in Wolfenbüttel, ist verheiratet und hat ein Kind. Sie ist Lehrbeauftragte der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und hat lange für die Beratungsfirma Pricewaterhouse Coopers (PWC) gearbeitet. Im Ehrenamt setzt sie sich für Bildungsgerechtigkeit ein. Die Wirtschaftsfachfrau wurde mit großer Mehrheit in das Aufsichtsgremium des Diözesancaritasverbandes gewählt.
Am 25. März 2023 hatte eine außerordentliche Delegiertenversammlung den Beschluss gefasst, alle geplanten oder in Arbeit befindlichen strukturellen Veränderungen des Verbandes mit einem Moratorium (also einem befristeten Stopp) zu belegen. Damit wollte sie eine Neubewertung der strategischen Ausrichtung des DiCV vornehmen. Auf der Versammlung vom vergangenen Samstag wurde nun beschlossen, die Arbeitsgruppe Moratorium aus Mitgliedern des Caritasrates, Delegierten und den Vorständen des DiCV sowie des Bundes der Caritasstiftungen weiter arbeiten zu lassen, um diese Neubewertung zu ermöglichen.
Neue Arbeitsgruppe Satzung
Um die aktuelle Satzung zu überarbeiten, wurden neben dem Vorstand und dem Juristen des DiCV, Barbara Kreutzer (Delegierte des Sozialdienstes katholischer Frauen SkF), Christian Sladek (Delegierter des Caritasverbandes Goslar und Michael Rittmeier (Geschäftsführer des Caritasverbandes Harburg) in eine neue Arbeitsgruppe zum Thema gewählt.
Die nächste reguläre Delegiertenversammlung ist für den 8. Juni 2024 geplant.