Die laufenden Debatten um Kürzungen im Haushalt der Bundesregierung und der Landesregierung für 2025 haben auch ihre Schatten auf den Fachtag der Katholischen Jugendwerkstätten in Niedersachsen (KJS) geworfen. Das Budget der Jobcenter wird künftig nicht mehr ausreichen, um alle Qualifizierungsangebote für Jugendliche, die sich ohne Unterstützung auf dem Arbeitsmarkt nicht zurechtfinden, zu finanzieren. In einigen Fällen ist schon klar, dass Angebote gekürzt werden oder ganz wegfallen werden.
An der Podiumsdiskussion auf dem Fachtag Ende August unter dem Motto "Jugendwerkstätten- Zukunftsfähig auch nach dem 31.03.2025!" nahmen neben Daniela Möhlenbrock (KJS) auch externe Fachleute teil. Kerstin Albus vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung war ebenso dabei wie Ana Paula Büsse (Jobcenter Region Hannover), Claudia Geyer (Jobcenter Peine) sowie die Landespolitiker:innen Julia Retzlaff (SPD), Swantje Schendel (Grüne) und Lukas Reinken (CDU).
Julia Retzlaff und Ana Paula Büsse sprachen sich grundsätzlich dafür aus, den Zuständigkeitsbereich der Jugendwerkstätten zu erweitern und Programme zur Schulpflichterfüllung oder den Spracherwerb stärker zu berücksichtigen. Auch sei der Ansatz der Jugendwerkstätten, jungen Menschen eine geordnete Tagesstruktur anzubieten - insbesondere mit Blick auf die Corona-Nachwirkungen, laut Claudia Geyer von zentraler Bedeutung. Swantje Schendel verwies auf die unglückliche Finanzierungslage "aus unterschiedlichen Töpfen" und skizzierte ihre Vorstellungen einer engeren Anbindung an die Schulen.
Ziel des Fachtags war es, die Potentiale der Jugendwerkstätten in Niedersachsen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu erfassen Denn - und darin waren sich alle Gäste einig: "Jugendwerkstätten sind für viele junge Menschen ein Anker." Es wäre fahrlässig, diese Potentiale durch Kürzungen im Bundes- und Landeshaushalt zu gefährden oder sogar zu zerstören. Politik muss den Bundes- und Landeshaushalt so ausgestalten, dass Jugendwerkstätten sicher weiterfinanziert werden können.