Passend zum Weltflüchtlingstag am 20.Juni geben die Ortsverbände an, aus der Erfahrung mit den Flüchtlingen aus 2015 gelernt zu haben, so dass man nun die Hilfe besser organisieren kann.
"Bei den Migrationsberatungen sind sich die Ortsverbände allerdings einig: Auch wenn inzwischen Menschen trotz des Krieges in die Ukraine zurückkehren, müssen diese Beratungsstellen personell besser ausgestattet werden", sagt Caritasdirektor Achim Eng. Die (möglichst muttersprachliche) Beratung ist der Schlüssel zu Integration in Gesellschaft, Bildungssystem und Arbeitsmarkt. Es ist damit zu rechnen, dass das Engagement der Ehrenamtlichen verständlicherweise nachlassen könnte, je länger der Krieg dauert. Zudem brauchen auch die bereits hier lebenden Kriegsflüchtlinge, etwa aus Syrien oder Afghanistan, weiter Unterstützung.
Viele der Angekommenen aus der Ukraine sind durch die Situation in ihrer Heimat und durch die Kriegserlebnisse zutiefst verstört. "Sie haben große Angst, beim nächsten Klingeln des Handys zu erfahren, dass ihre Angehörigen verstorben sind", heißt es in einem der Berichte. Ihnen kann - neben professioneller Hilfe - auch die Begegnung mit Landsleuten helfen. Und so schaffen viele Ortscaritasverbände Möglichkeiten zum Austausch, etwa in Frühstücks- oder Jugendtreffs oder durch neue Kita-Gruppen. Besonders erfolgreich sind Projekte, in denen sich die Angebote kirchlicher, kommunaler und anderer Anbieter koordiniert ergänzen. Ein Beispiel ist das Begegnungszentrum in der Arneken Galerie in Hildesheim gemeinsam mit Stadt und Jobcenter. Diese Initiative gehört zu den geförderten Projekten des Bernward Hilfsfonds.
Für den Bernward-Hilfsfonds (http://www.bernward-hilfsfonds.de/) hat das Bistum Hildesheim 200.000 Euro für Hilfsvorhaben von katholischen Pfarrgemeinden bereitgestellt. Inzwischen hat der Vergabeausschuss 27 Projektanträge bewilligt. "Die Projekte zeigen Ideenreichtum, Kreativität und großes Engagement auch vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer", sagt Antje Braun vom Bernward-Hilfsfonds. "Beeindruckend ist, dass sich viele Engagierte wieder zusammenfinden, die sich schon ab 2015 für geflüchtete Menschen eingesetzt haben." Mit dem Geld werden Wohnungen hergerichtet, Sprachkurse für geflüchtete Frauen inklusive Kinderbetreuung organisiert, aber auch Willkommenspakete und Freizeitaktivitäten bezahlt werden.