Kein:e Täter:in werden
Es gibt eine große Bandbreite an sexuellen Vorlieben, die auch als sexuelle Präferenz bezeichnet werden. Die sexuelle Präferenz entwickelt sich zunächst auf der Fantasieebene und kann sich in Form von sexuellen Impulsen auf das Verhalten auswirken. Niemand kann sich bewusst für oder gegen eine sexuelle Präferenz entscheiden.
Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen, begehen nicht zwangsläufig sexuelle Übergriffe oder konsumieren Missbrauchsabbildungen. Einem Teil der Betroffenen gelingt es, ihre sexuellen Impulse ein Leben lang auf der Fantasieebene zu belassen. Die Begriffe Pädophilie und sexueller Kindesmissbrauch müssen daher unterschieden werden. Während Pädophilie eine sexuelle Ansprechbarkeit auf den kindlichen beziehungsweise jugendlichen Körper beschreibt, beschreibt die strafrechtliche Bezeichnung ‚Sexueller Missbrauch von Kindern‘ vorrangig sexuelle Handlungen vor, an und mit Kindern. Hierbei ist zu beachten: Nicht alle Sexualstraftäter haben eine pädophile Neigung und nicht alle Menschen mit pädophiler Neigung werden zu Straftätern.
Umfangreiche Informationen und Angaben zur Häufigkeit von Pädophilie in der Allgemeinbevölkerung finden Sie HIER (www.kein-taeter-werden.de/grundannahmen).
Prävention - Aktiv werden, bevor es zu sexuellen Übergriffen kommt
Die Präventionsarbeit für Menschen mit pädophiler Neigung zielt darauf ab, das Ausleben pädophiler Fantasien konsequent zu verhindern.
Infolge der gesellschaftlichen Stigmatisierung und Tabuisierung der pädophilen Sexualpräferenz, geht diese oft mit großen psychischen Belastungen einher. Diese Belastung kann Symptome wie Depression, Angst und Einsamkeit auslösen und in der Folge das Risiko für einen tatsächlichen sexuellen Übergriff steigern oder die Nutzung von Missbrauchsabbildungen zur Folge haben. Ein Baustein der Präventionsarbeit ist es deshalb, die betroffenen Menschen beim Umgang mit ihrer sexuellen Ausrichtung zu helfen, bevor es zu sexuellen Übergriffen und/oder der Nutzung von Missbrauchsabbildungen kommt. Die unten aufgeführten Angebote informieren Betroffene, Angehörige und Fachkräfte über dieses Thema.