Bischof Aurelio Pesao, der Vorsitzende der bolivianischen Bischofskonferenz, war im DiCV-Gebäude am Hildesheimer Moritzberg zu Gast, um sich über Maßnahmen zur Einsparung von CO2 und der kostengünstigen Stromerzeugung zu informieren.
Bolivianische Gletscher schmelzen rasant
Kein Wunder, leiden doch die Menschen in dem südamerikanischen Land schon jetzt stark unter den Folgen der Erderwärmung. In den letzten 30 Jahren ist die Hälfte der Gletscher in Bolivien geschmolzen und es besteht Gefahr, dass die bolivianischen Gletscher ganz verschwinden werden. Die Wasserversorgung der Bevölkerung hängt jedoch zum großen Teil vom Gletscherwasser ab. Außerdem wird viel Energie mit Wasserkraft erzeugt. Da in der Region des Bischofs Strom noch sehr teuer mit fossilen Energien Strom hergestellt wird, wollte er für sein Bistum vor allem etwas zu selbst gemachtem Strom aus PV-Anlagen (Photovoltaik) wissen. Auf den Dächern der Geschäftsstelle und der nahen Elisabeth-von-Rantzau-Schule sind je rund 500 Quadratmeter leistungsstarker Solaranlagen montiert. Die täglich die Kraft der Sonne in Strom verwandeln.
Strom aus Sonne lohnt sich immer
Da waren sich Caritasdirektor Achim Eng und Dr. Dietmar Müßig, Leiter der Diözesanstelle Weltkirche einig. Die PV-Anlagen sind nur gepachtet, und zwar über die Kolping-Energiegenossenschaft. Den Sonnenstrom kann der DiCV selbst nutzen oder einspeisen - eine Win-Win-Situation fürs Klima und die Finanzen. Da Kolping weltweit vertreten ist, könnte das eventuell auch eine Möglichkeit sein, auch in Bolivien Energie klimafreundlicher zu erzeugen. Markus Merkel, Vorstandsreferent im Diözesan-Caritasverband, konnte dem Bischof die Details der Finanzierung, Kosten und Aufwand erläutern.
Bischof Pesao zeigte sich über die PV-Anlagen hinaus von der Vielfalt der Caritas-Klimaschutzmaßnahmen (von Ladesäulen für E-Autos bis hin zum vegetarischen Essen) beeindruckt. Er musste allerdings auch eingestehen, dass Bewusstsein für die Klimakrise und deren Folgen in Bolivien noch nicht weit entwickelt sind. Dort stehen Armutsfragen im Vordergrund. Bischof Aurelio Pesoa war anlässlich des am 5. Mai begonnenen Godehardjahres zu Gast im Bistum Hildesheim. Die Partnerschaft zwischen der Kirche von Bolivien und dem Bistum Hildesheim besteht seit 30 Jahren.
Vor der PV-Anlage und dem Turm der Mauritiuskirche (von l. n.r): Dr. Dietmar Müßig (Bistum), Markus Merkel (DiCV), Bischof Aurelio Pesao, Melanie Kahlen (Klimaschutzbeauftragte des DiCV), Achim Eng (Caritasdirektor DiCV)Foto: Koch/Caritas
Hier ein Überblick über die Klimaschutzmaßnahmen (2021)