Michael Feuersenger ist der neue Referent für Spiritualität und Profilentwicklung des Caritasverbandes für die Diözese Hildesheim. Er kommt vom Caritasverband für das Bistum Münster. Hier im Interview spricht er über seine Aufgaben und Pläne.
Lieber Michael Feuersenger, Sie haben im Caritasverband für die Diözese Hildesheim die Position des Referenten für Spiritualität und Profilentwicklung übernommen. Mal schlicht gefragt: Ist das so eine Art Hausgeistlicher?
Nein, mit einem Hausgeistlichen hat das nichts zu tun. Es geht darum, was uns in der Caritas ausmacht und verbindet - um ein Wertefundament, auf dem wir uns gemeinsam bewegen. Das hat Folgen - auf persönlicher und fachlicher Ebene, aber auch auf der Ebene der Organisation.
Michael FeuersengerSvenja Koch/Caritas
Was haben Sie vorher gemacht?
Ich bin seit vielen Jahren im kirchlichen Dienst, überwiegend in den Bereichen Theologie und Ethik und in der Kommunikation. Gearbeitet habe ich u.a. für die Deutsche Bischofskonferenz, die Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin und den Caritasverband für das Bistum Münster.
Warum sind Spiritualität und Profilentwicklung in dieser Kombination wichtig?
Die Dienstgemeinschaften sind heute sehr vielfältig. Das erfordert hohe integrative Kraft. In der Caritas wollen wir unterschiedliche Glaubens- und Lebenswege einbinden - und dabei als Orte kirchlichen Lebens erkennbar bleiben. Eine zentrale Botschaft dabei: In dem, was Caritas täglich tut, erfüllt sie bereits ihren kirchlichen Sendungsauftrag.
Ja, aber wie funktioniert das - einfach so nebenbei im Alltag? Einmal im Jahr in der Weihnachtsandacht oder beim Namenstags-Singen?
Das wäre zu eng gedacht. Ich berate Verbände, Einrichtungen und Dienste der Caritas im Bistum Hildesheim, damit sie einen Raum schaffen können, um über Werte, Haltungen und das Erleben der Arbeit zu reflektieren. Es kann aber auch ans Eingemachte gehen - also um konkrete ethische Fragen in der Caritas-Arbeit. Zum Beispiel: Wie geht eine Altenhilfe-Einrichtung, die ein Lebensort für ihre Bewohnenden sein möchte, mit einem suizidalen Begehren um?
Das ist ganz schön viel für eine Person in einem Verband, der für 9.000 Menschen der Caritas im Bistum spricht, oder?
Es geht nur gemeinsam. Meine Arbeit lebt vom Fach- und Erfahrungswissen vor Ort. Das möchte ich vernetzen, vertiefen und weiterentwickeln, in Arbeitsgruppen, Workshops und auf Veranstaltungen. Im Bereich der geistlichen Begleitung arbeitet die Caritas außerdem eng mit dem Bistum Hildesheim zusammen.