80 Jahre ein Grund zum Feiern und so luden die Wohlfahrtsverbände Caritas, Innere Mission und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zum kleinen Fest im Grenzdurchgangslager (GDL). Mit dabei Gäste und Mitarbeitende, Ehrenamtliche und ehemaligen Mitarbeitende, die die Arbeit vor Ort als Berater:innen und Helfer:innen konkret mitgestaltet haben.

Das GDL Friedland in Südniedersachsen ist ein historischer Ort, an dem über vier Millionen Menschen seit 1945 in Deutschland angekommen sind. Zunächst waren es die Kriegsheimkehrer, die Kriegsgefangenen, Boatpeople, Vertriebene und Spätaussiedler:innen, später Geflüchtete. Inzwischen ist es eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende, Spätaussiedler:innen und Ukrainer:innen.
In den Jahrzehnten haben die Wohlfahrtsverbände der Caritas, Innere Mission und das DRK mit dem DRK-Suchdienst gemeinsam die Menschen empfangen und ihnen die notwendige Erstversorgung in Form von Verpflegung, Kleidung, Betreuung, Beratung und weitere Unterstützungsleistungen zukommen zu lassen.
Die Zusammenarbeit aller Akteure - von der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen, über das BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) und dem BVA (Bundesverwaltungsamt) - hat sich in den Jahren verbessert und hat in Friedland einen besonderen Stellenwert. Bei allen aktuellen Herausforderungen funktioniert die Abstimmung unter allen Stellen reibungslos.
So wurde die Jubiläumsfeier zunächst mit einer Andacht von Lagerpastor Thorsten-Wilhelm Wiegmann der Inneren Mission in der Lagerkapelle eröffnet. Das Lied "Nun danket alle Gott" wurde schon in den späten 1940er Jahren für die Kriegsheimkehrer gesungen wurde, u.a. bei einem Besuch des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer.
Bei der Feier zog Kathrin Blankenburg vom DRK-Suchdienst die Anwesenden mit ihrer Erinnerung an die Ankunft ihrer Eltern in Friedland als Spätaussiedler in den Bann. Superintendent Albrecht Uhlhorn gedachte mit dem Gedicht von Hilde Domil: "Steh auf Abel" und wurde durch einen kurzen Bericht von Klaus Siems (Leiter GDL Friedland) ergänzt, der auch den anwesenden ehemaligen Leiter Heinrich Hörnschemeyer lobte. Zum Abschluss sprach Bürgermeister Andreas Friedrichs, der eine kurze Anekdote der guten Zusammenarbeit und Flexibilität aller Institutionen in Friedland, weit abseits der bürokratischen Wege, zum Besten gab.
Als Erinnerung an das schöne Jubiläum erhielt jeder Gast ein kleines Präsent in Form einer Tasse.