Verden/Hildesheim, 01.12.2025. Der Besuch im riesigen Camp der geflüchteten Volksgruppe der Rohingya im Süden Bangladeschs wirkt bei der Gruppe von Caritas-Führungskräften aus Deutschland noch nach. Auf der Dialogreise von Caritas international im November hat sich die Delegation über Hilfsprojekte von Caritas Bangladesch informiert. Marc Wilhelms, Geschäftsführer der Caritas für die Landkreise Verden und Heidekreis war dabei.
Marc Wilhelms bei der Verteilung von Baumaterial im Rohingya-Flüchtlingscamp in BangladeschZügler Caritas
1,3 Millionen Menschen aus dem Nachbarland Myanmar geflüchtete Rohingya leben in den inzwischen 33 überfüllten Camps in Bangladesch. Menschenhandel, Kinderehen und Missbrauch sind allgegenwärtig im größten Flüchtlingscamp der Welt. Die Rohingya können seit 2017 nicht vor und nicht zurück: In Myanmar werden sie im Bürgerkrieg weiterhin verfolgt. Für die rund 500.000 Kinder und Jugendlichen ist die Lage besonders bitter. Niemand weiß, ob sie die Camps je werden verlassen können.
Wie die anderen Mitreisenden konnte Marc Wilhelms den Einsatz von Caritas Bangladesch begleiten. "Wer hier die Armut der Menschen erlebt hat, der wird demütig und dankbar, was wir an Gesundheitsversorgung und Sicherheit bei uns zuhause haben", sagt Marc Wilhelms. "Ich habe noch gar nicht alles verarbeiten können, was ich gesehen habe."
Caritas Bangladesch unterstützt die Rohingya unter anderem mit Baumaterialien und Schulungen: Die Familien bauen ihre Bambushütten selbst. Im "Protection-Programm" nahm die Delegation an Seminaren zur Aufklärung über geschlechtsspezifische Gewalt, Kinderehen und Menschenhandel teil. Männer und Frauen aus den Gruppen tragen das Erlernte in ihre eigenen Familien und Nachbarschaften weiter.
Leider gerät der langwierige Konflikt in der aktuellen Weltlage aus dem Fokus: Viele Länder haben ihre Zuwendungen bereits gekürzt und werden dies im nächsten Jahr noch stärker tun. Auch Caritas Bangladesch ist betroffen. "Es droht eine sogenannte vergessene Katastrophe", sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Das Hilfswerk bleibt aber Partner. "Seit über 50 Jahren unterstützt uns Caritas international nach Katastrophen, in der Sozialarbeit und bei der Organisationsentwicklung- es ist eine verlässliche Partnerschaft", betont Geschäftsführer Daud Jibon von Caritas Bangladesch. Im Jahr 2024 haben Programme unter dem Dach von Caritas Bangladesch in 88 Projekten im Wert von 25 Millionen Euro rund 1,3 Millionen Menschen erreicht.
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Marc Wilhelms, Mal: wilhelms@caritas-verden.de, Tel: 04231- 90113-21
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