Unter dem Motto #RadikalZugehört hat die Caritas im Osten ein Mitmach-Tool entwickelt, um mehr über die Gefühle, Wünsche und Ängste der Menschen zur gesellschaftlichen und politischen Situation zu erfahren.
Dazu bietet der Frust-O-Mat (zu erreichen im Internet unter Frust-O-Mat.de) eine Beteiligungsplattform, ähnlich einer Online-Umfrage. Die Nutzer:innen können zu verschiedenen Fragestellungen ihren politischen Frust angeben und eine Einordnung der eigenen Meinung und Position unter allen Einreichungen erfahren. Hintergrund der Aktion ist der politische Rechtsruck, der sich vor allem bei den Wahlen in den östlichen Bundesländern gezeigt hat.
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa meint dazu: "Viele Menschen fühlen sich von der Politik übergangen und nicht gehört. Sie erleben sich als machtlos und ungerecht behandelt. Wir wollen wissen, welchen Frust, welche Sorgen sie haben und ihnen genau zuhören.."
Bislang haben den Frust-O-Mat bereits über 50.000 Menschen online aufgerufen. 3.800 haben ihn vollständig ausgefüllt. Die größte politische Angst ist demnach, dass die Gesellschaft auseinanderdriftet. 99 Prozent befürchten das. 89 Prozent sind darüber frustriert, dass ihre Werte nicht geteilt werden. 79 Prozent sehen Defizite beim Thema Sicherheit. 74 Prozent haben Sorge, dass ihre Heimat nicht so bleibt wie sie ist. 59 Prozent sind hinsichtlich der Meinungsfreiheit frustriert. Das durchschnittliche allgemeine Frustlevel liegt bei 85 Prozent. Der am häufigsten geäußerte Wunsch mit 61 Prozent ist: "dass wir menschlich miteinander umgehen".
Die Aktion #RadikalZugehört und der Frust-O-Mat sind eine Aktion der Caritas im Osten. Dafür haben sich drei Caritasverbände, die in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aktiv sind, zusammengetan. Unterstützt wird die Kampagne vom Deutschen Caritasverband mit Mitteln der Stiftung Mercator.