Caritas-Mutter-Kind-Klinik in Braunlage testet, wie eine Treibhausgasbilanz helfen kann.
"Was können wir tun, um klimafreundlicher zu sein?” Diese Frage hat sich die Caritas-Mutter-Kind-Klinik Haus Waldmühle in Braunlage als Teilnehmerin eines Pilotprojekts gestellt. In Zusammenarbeit mit ihrem Träger, dem Caritasverband für die Diözese Hildesheim (DiCV), hat sie im Rahmen eines Projektes des Deutschen Caritasverbandes für das Jahr 2023 eine Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz) erarbeitet. Eine Treibhausgasbilanz listet auf, wie viel schädliches Kohlendioxid eine Einrichtung ausstößt. Mit den nun vorliegenden Ergebnissen kann die Caritas-Klinik herausfinden, in welchen Bereichen sie ihren Emissionsausstoß verringern und dadurch klimafreundlicher werden kann. Eine Treibhausgasbilanz für 2024 ist ebenfalls geplant. Die Projektstelle Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Diözesancaritasverband Hildesheim wird von der Glücksspirale gefördert.
"Klimaschutz und nachhaltiges Arbeiten sind für uns zentrale Anliegen. Wir möchten uns in unserer Mutter-Kind-Klinik zukunftsfähig aufstellen und wo wir können, aktiv etwas zum Umweltschutz beitragen", begründet Annett Radeck, Klinikleitung Haus Waldmühle, die Teilnahme am Projekt.
"Die Treibhausgasbilanz macht sichtbar, wo die größten Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität liegen. Gleichzeitig zeigt sie viele Stellen auf, an denen Einrichtungen kurzfristig etwas ändern können, um Emissionen zu reduzieren", erklärt Melanie Kahlen, Referentin für Nachhaltigkeit und Klimaschutz im DiCV.
Auch im Kleinen kann zum Beispiel durch regelmäßiges Entlüften von Heizkörpern und dem Voreinstellen auf doppelseitiges Drucken am Computer CO₂ eingespart werden.
Die Treibhausgasbilanz für das Jahr 2023 hat die Annahme bestätigt, dass die alte Ölheizung sehr klimaschädlich ist. Daher bekommt das Haus Waldmühle in diesem Jahr eine neue Heizung. Um herauszufinden, welche Heizung für die Mutter-Kind-Klinik am besten ist, wird gerade ein Energie-Wärme-Konzept erstellt. Insgesamt zeigt die THG-Bilanz auf, dass die Klinik in Braunlage in vielen Bereichen schon gut aufgestellt ist. Beispielsweise nutzt die Einrichtung bereits Ökostrom sowie LED-Leuchtmittel und hat ihre Heizungsrohre gedämmt.
Am schwierigsten wird für die Mutter-Kind-Klinik in den nächsten Jahren das Thema der Patientenverpflegung sein. Hier ist die Datensammlung besonders aufwändig. Trotzdem ist die Übersicht zum Thema Essen und Trinken wichtig, um auch hier Maßnahmen zum Klimaschutz ergreifen zu können.
Um mit solchen Schwierigkeiten bei der THG-Bilanz gut umgehen zu können, arbeitet das Projektteam, bestehend aus Annett Radeck sowie Melanie Kahlen und Andreas Jaschinski aus dem Caritasverband, in Zukunft mit einem Dienstleister zusammen. "Nachhaltigkeit in Nonprofit-Organisationen" (NiNO) ist spezialisiert auf die CO₂-Bilanzierung von sozialen Unternehmen und Organisationen.