"Es reicht nicht, das Gesetz zur frühkindlichen Bildung mit einem neuen Etikett zu versehen. Auch der Inhalt muss stimmen", sagt Caritasdirektor Achim Eng. "Der Gesetzesentwurf beinhaltet keinen Schritt nach vorn. Es gibt weiterhin nicht genug Leitungsstunden, der Betreuungsschlüssel für kleinere Gruppen fehlt. Die stufenweise Einführung einer dritten Kraft in den Regelgruppen vermissen wir ebenfalls. Und zum Schritt nach vorn gehört der Rechtsanspruch auf einen Integrationsplatz auf dem Weg hin zu inklusiven Kitas."
Eng: "Der Wert der frühkindlichen Bildung ist unbestritten. Aber Qualität kostet. Das alte Gesetz von 1993 wird dem Anspruch an die Förderung der Kleinsten nicht mehr gerecht. In allen Gesprächen mit dem Kultusministerium besteht darüber Konsens. Der Gesetzentwurf trägt dem jedoch keine Rechnung. Wir fordern deshalb eine klare Verbesserungen der Rahmenbedingungen für gute Arbeit von Kitas. Es geht um konkrete Verbesserungen im Alltag: Wieviel Platz haben die Kinder zum Spielen, wie groß sind die Gruppen, wird der Anspruch auf Integration gesichert? Ohne Geld in die Hand zu nehmen ist eine Verbesserung der Qualität durch mehr und gut ausgebildetes Personal nicht möglich. Wir fordern die Politik dringend auf nachzusteuern."
Um ihre Kritik deutlich zu machen, beteiligen sich viele katholische Kindertagesstätten im Bistum Hildesheim an einer Aktionswoche von Montag, 8., bis Freitag, 12. März. Eltern, Politiker sowie Behörden sollen auf die Problematik aufmerksam gemacht werden.
Initiator der Aktionswoche ist das ‚Aktionsbündnis KiTa-Gesetz‘. Ihm gehören an: Bündnis für Kinder und Familien in Niedersachsen, Katholisches Büro (Hannover), Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, lagElterninitiativen, Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege sowie Ver.di-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen. Der Caritasverband für die Diözese Hildesheim ist über die Landes-Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege vertreten. Er ist Träger von 165 Kindertagesstätten und beschäftigt rund 3.000 pädagogische Mitarbeitende.