Die Erfahrungen der Beraterinnen der Wohnungslosenhilfe des SkF bundesweit machen deutlich, wie wichtig gerade jetzt frauenspezifische Angebote sind. "Die Praxis zeigt, dass während der Corona-Pandemie die Gefahr der Wohnungslosigkeit für Frauen steigt, denn sie sind besonders betroffen von Einkommensausfällen. So konnten viele wegen der Betreuung ihrer Kinder nicht mehr arbeiten," betont die Bundesvorsitzende des SkF, Hildegard Eckert, Hinzu komme, dass viele Frauen in ungesicherten und prekären Jobs beschäftigt seien, beispielsweise in der Gastronomie, als freischaffende Künstlerin oder in der Prostitution, die nun wegfallen. Wichtig sei in der aktuellen Pandemie, Plätze in Notunterkünften zu erhalten. Dies erfordere auch, das Angebot zu erhöhen, wenn aufgrund der gebotenen Abstandsregelungen in den jeweiligen Einrichtungen für wohnungslose Frauen weniger Plätze angeboten werden können. Dringend notwendig sei gleichfalls, Unterbringungsmöglichkeiten für erkrankte Frauen und Frauen in Quarantäne zu schaffen, die keine Wohnung mehr haben.
Angela Westermann, SkF-Referentin beim Caritasverband für die Diözese Hildesheim, ergänzt im Hinblick auf die Gruppe der alleinerziehenden Frauen: "Auch das Angebot der Mietstundung schützt nicht vor dem Verlust der Wohnung, wenn keine Rücklagen vorhanden sind, um die Miete später bezahlen zu können. Gerade alleinerziehende Frauen brauchen besondere Konditionen, damit Mietschulden zurückgestellt werden und sie in ihren Wohnungen bleiben können. Räumungen müssen unbedingt ausgesetzt werden, um die Wohnungslosigkeit von Frauen mit Kindern zu verhindern."