Die Online-Video-Konferenz wurde von dem Saxophonisten Marek Halicki stimmungsvoll begleitet. Der Preis des DiCV Hildesheim würdigt soziale Initiativen und Innovation und ist nach der Heiligen Elisabeth von Thüringen benannt, der Patronin der Nächstenliebe.
Corona trotzen: vielfältiges Angebot in Caritasverband Peine
Nähe statt Corona - besonders vielseitig erfüllte der Caritasverband Peine dieses Ziel mit Yoga, Tanzen, Vorlesen per Internet, über Corona-konform verpackte Kekse bis hin zur mobilen Essensausgabe. "Als alles geschlossen war, wollten wir zeigen: Wir sind da!", sagt Angela Denecke, Vorstand des Caritasverbandes Peine. Aber es sei sehr anstrengend ständig auf die Hygiene-Regeln und die Abstände zu achten. "Ich kann nur feststellen, das ist echte Caritas", urteilte Caritasdirektor Achim Eng. Er übergab im Namen der Jury den ersten Preis (mit 1.500 Euro dotiert) an den Verband im Landkreis Peine. Zwei verdiente Ehrenamtliche erhielten ebenfalls Auszeichnung für ihr jahre- und jahrzehntelanges Engagement in Peine: Jürgen Vehmeyer und Rainer Stephan.
Besuchsdienst per Telefon
Die zweiten und dritten Plätze wurden in diesem Jahr geteilt. Der Malteser Telefonbesuchsdienst war der Jury einen der zweiten Preise wert (1.000 Euro). Um der sozialen Isolation gerade bei Älteren entgegenzuwirken, hat der Malteser-Hilfsdienst insgesamt 4.400 Hausnotruf-Kunden angerufen und ihnen angeboten, für sie einzukaufen und sie telefonisch regelmäßig zu besuchen. Daraus hat sich in Braunschweig, Buxtehude, Celle, Hannover und Hildesheim ein ständiger Dienst und tiefe Freundschaften entwickelt.
Laudator Andreas Janizki, Vorstand Caritasverband Salzgitter, meinte, dass das Projekt neben der Pandemie eines drängendsten Probleme unserer Zeit aufgegriffen habe: Einsamkeit. "Trotz Corona haben Sie Teilhabe ermöglicht - eine fantastische Aktion" so Janizki.
Zweimal Nikolaus
Die Jury ließ sich von der ökumenischen Nikolaus-Rallye der Pfarrgemeinde St. Michael aus Göttingen mitreißen. Sie erhielt ebenfalls den mit 1.000 Euro dotierten zweiten Preis. In Corona-Zeiten sei es der Pfarrgemeinde gelungen, das Gemeindeleben neu aufzustellen, meinte die Laudatorin Christine Blieske, die Diözesanvorsitzende der Caritaskonferenzen. Die Aktion habe so in der Vorweihnachtszeit eine Auszeit für Kinder und Eltern geboten - eine Auszeit von Homeschooling und Homeoffice. Pater Ludger Joos freute sich über den Preis und ergänzte schmunzelnd, dass auch die reformierte Kirche Spaß an dem Heiligen Nikolaus gefunden habe und ihn noch einmal zusätzlich in ihren Gottesdienst eingeladen habe.
Auch einer der dritten Preise ging an eine Nikolausaktion. In Duderstadt beteiligten sich neben dem Familienzentrum der Caritas im Inklusiven Campus auch das Dekanatsjugendzentrum Emmaus, der Treffpunkt Statdtmarketing e.V. und der Familienservice des Landkreises Göttingen an einer kleinen Corona-Auszeit für Duderstädter Kinder. Viele Kinder und Familien hatten dafür rechtzeitig ihre Stiefel vor die Tür gestellt. Rund 700 Kinder erhielten dann kleine Überraschungsgeschenke: Kinder-Mund-Nasen-Bedeckung, eine Geschichte vom Nikolaus und Süßigkeiten. Besonders berührt waren die Helferinnen und Helfern von den Botschaften, die sie in den Stiefeln fanden. "Das hat uns sehr beseelt" erinnert sich Isabel Lubojanski vom Familienzentrum. Das Preisgeld von 500 Euro wird in die nächste Aktion fließen.
"Online für alle"
Die gleichen Organisatorinnen erhielten auch den zweiten dritten Preis (500 Euro). Auch dabei ging es um die Kinder, die in Lockdown-Zeiten besonders leiden. Im Projekt "Online für alle" wurden von Firmen ausgemusterte Rechner und Laptops "aufgemöbelt" (refurbished) und dann über die Schulen in Südniedersachsen an Familien verteilt. Pia Stapel aus der Jury sprach von einem "elementar wichtigen Beitrag" um im Homeschooling den Zugang zur Bildung zu erhalten.
Insgesamt hatten sich 25 Projekte und Initiativen um den Preis beworben. Zum ersten Mal wurden 2021 auch drei sehr engagierte Einzelpersonen ausgezeichnet. Neben den beiden Männern aus dem Landkreis Peine erhielt Ulrike Branahl vom Caritasverband Hannover einen Preis für ihre wertschätzende Fürsorge in schweren Pandemie-Zeiten.