"Die Caritas warnt vor jeglichen Anfängen von Rechtspopulismus, weil sie den Boden für Rechtsextremismus bereiten. Es beginnt mit Bemerkungen über Geflüchtete, die anderen vermeintlich etwas wegnehmen", so Eng. "Dem ist nicht so, weil Solidarität und Hilfe grundsätzlich niemanden bevorzugen oder benachteiligen dürfen. Es gibt keine Hilfesuchenden erster oder zweiter Kategorie. Die Caritas ist immer an der Seite von Minderheiten."
Es sei in Deutschland gesellschaftlicher Konsens, die furchtbaren Gräuel der Nazi-Zeit zu benennen. Eng: "Es ist bisweilen schwer, unbeirrbare Argumente von rechts anzuhören und souverän zu überführen. Oft hilft nur der Hinweis auf Bergen-Belsen oder Auschwitz. Und die konkrete Frage: Wann waren Sie zuletzt dort?" Nicht nur für Schülerinnen und Schüler müssten Besuche von Gedenkstätten ein wichtiger Baustein der Erinnerungskultur in Deutschland bleiben.
Tatsächlich würden die menschenverachtenden und intoleranten Stimmen in Deutschland und Europa lauter. Es dürfe nicht sein, dass Hilfe und Solidarität verächtlich gemacht würden. "Zusätzlich erschwert wird das Thema leider durch eine Verrohung des politischen Diskurses. Etwa wenn aktuell Donald Trump Menschen als Loser bezeichnet. Solche und ähnliche Vokabeln sind die Einladung zu Hetze und Herabsetzung", so der Caritasdirektor weiter. "Der Begriff Loser gehört niemals in den politischen Diskurs."
Pogrome bezeichnen gewaltsame Ausschreitungen gegen Menschen, die entweder einer abgrenzbaren gesellschaftlichen Gruppe angehören oder willkürlich zugeordnet werden, im Regelfall ethnische, politische oder religiöse Minderheiten. "Mit Blick auf die Wahl in Amerika gilt: Es gibt einen unantastbaren Konsens, und der lautet: ‚Fair play‘, oder ganz schlicht: ‚Man muss auch verlieren können‘", so Eng.