Migrationsdienste
Hannover, Leibnizufer 13-15, Migrationsdienst der Caritas. Das Poster an der Wand von Lina Marx ist ein Klassiker: "Deine Pizza italienisch, Deine Demokratie griechisch… und Dein Nachbar nur ein Ausländer?" Daneben, feierlich gerahmt, ein italienisches Diplom: "Operatore sociale Europeo" - "Europäische Migrationssozialarbeiterin" übersetzt Marx. Die temperamentvolle Caritasfrau arbeitet seit 1987 im Migrationsdienst. Der Dienst ist für alle Nationen offen. Italienisch, Polnisch, Russisch, Spanisch oder Kroatisch werden muttersprachlich abgedeckt. Die Klienten kommen aus Litauen, Algerien, Türkei, Ghana - und natürlich Italien, um nur einige Beispiele nationaler Vielfalt zu nennen.
Orientierungshilfe geben, Informationen über Rechte und Pflichten, Schutz der sozial Schwachen, speziell vor Einschüchterung, umreißt Marx die tägliche Arbeit. Der Migrationsdienst hat kulturelle Kompetenz zu den wichtigsten Ländern, verfügt über Erfahrung mit Problemfeldern und Detailfragen.
Das Wort Ausländer mag Marx nicht. "Das ist ein Schimpfwort", sagt sie. Migranten brächten etwas in Bewegung, diese Bewegung tue auch den Deutschen gut.
Ihre Arbeitszeitbilanz pro Halbjahr: ca. 400 Kontakte plus 50% nicht erfasste Auskünfte, viel davon am Telefon.