Flüchtlinge in Niedersachsen - Was kann ich tun?
Diakonie und Caritas haben mit der Broschüre "Flüchtlinge in Niedersachsen. Was kann ich tun?" eine praktische Hilfe für Frauen und Männer herausgegeben, die Flüchtlinge unterstützen und begleiten. Behandelt werden etwa alle rechtlichen Fragen, der Umgang mit traumatisierten Menschen oder die Aufnahme von Flüchtlingskindern in Schulen und Kindergärten.
"Die Aufnahme von rund 200.000 Flüchtlingen in diesem Jahr in Deutschland ist machbar", sagten die Herausgeber bei der Vorstellung der frischgedruckten Broschüre in Hannover. Deutschland nehme im weltweiten Maßstab nur 0,25 Prozent aller Flüchtlinge auf.
Allein in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers engagieren sich mindestens hundert Initiativen mit bis zu 4.000 Ehrenamtlichen für Flüchtlinge. Die Kirche stellt in den nächsten beiden Jahren rund 1,7 Millionen Euro für die Flüchtlingsarbeit zur Verfügung, davon 300.000 Euro für Initiativen in Afrika und Asien. Diözesan-Caritasdirektor Dr. Hans-Jürgen Marcus sagte, die Frage der Flüchtlinge berühre unmittelbar die Identität des christlichen Glaubens. Deshalb ließen sich so viele Christen dafür mobilisieren. "Die Bibel ist ein Flüchtlingsbuch", sagte Marcus. Das werde demnächst an Weihnachten wieder deutlich. Ohne Flucht und Vertreibung sei die christliche Tradition nicht zu verstehen.
Fortbildung
"Freiwilllige begegnen und unterstützen Flüchtlinge"
280 Teilnehmende an 6 Tagen
Peter Nagel, Referent Gemeindecaritas (Diözesan-Caritasverband Hildesheim)Foto: DiCV Hildesheim
Viele Flüchtlinge kommen zu uns - viele Menschen sind für sie aktiv", dies war im Herbst 2014 unser Eindruck, sagt Peter Nagel, Referent für Gemeindecaritas beim Diözesan-Caritasverband.
Unterstützerkreise, örtliche Verbände und Initiativen kümmern sich um die Freiwilligen in ihrem Umfeld. Darüber hinaus sind Informationen und Hilfestellung für die Aufgabe als Ehrenamtliche wichtig. So entstand eine neue eintägige Fortbildung.
Die Klosterkammer mit dem Programm Ehrenwert sowie der Nothilfe-Fonds für Flüchtlinge des Bistums Hildesheim unterstützten die Tage finanziell.
Die Fortbildungen wurden in Verden, Hildesheim und Winsen/Luhe im 1. Halbjahr durchgeführt. Im Oktober und November fanden sie in Celle, Hameln und Hannover statt. Teilnehmende waren bereits ehrenamtlich Tätige sowie an einem Engagement in der Flüchtlingshilfe Interessierte. Durch die regionale Verteilung der Veranstaltungsorte hatten alle kurze Wege. "Wir kamen dabei teilweise mit ganz neuen Mitstreitern in Kontakt", sagt Peter Nagel. Insgesamt nahmen 280 Frauen und Männer daran teil.
Der Flyer von den letzten 3 Veranstaltungen sowie die Dokumentation stehen rechts zum Download bereit.