Cuxhaven/Hildesheim, 20.09.2024. Mit viel Publikumszuspruch ist am Mittwochabend die Ausstellung "Ankommen in Deutschland - Erfolgreiche Lebensgeschichten von Zugewanderten" von der Caritas Cuxhaven eröffnet worden. Auf zehn großen Tafeln sind die Lebenserzählungen von Menschen zu sehen, die in der Stadt eine neue Heimat gefunden haben. Filme ergänzen das multimediale Projekt im Bürgerbahnhof Cuxhaven, ebenso wie Gegenstände, die den Zugewanderten viel bedeuten. Die Caritas engagiert sich seit Jahrzehnten in der Integration von Zugewanderten durch Beratung und Hilfestellung.
Hier einige Beispiele aus der Ausstellung. Oscar aus Schweden brachte die Liebe nach Cuxhaven, Yuliya wollte nach dem Au-Pair nicht mehr nach Weißrussland zurückkehren, inzwischen ist ihr das Land und seine Politik fremd geworden. Weeda aus Afghanistan, die inzwischen in der Caritas-Sozialarbeit beschäftigt ist, sagt: "Hier habe ich mich gefunden". Sie empfand etwa das Erlernen des Radfahrens als einen großen Freiheitsschub.
Erlernen der Sprache als wesentlicher Schlüssel
Für alle Menschen auf den Tafeln war das Erlernen der Sprache ein wesentlicher Schlüssel. Almaz ist auch heute noch Teil einer Gruppe, die regelmäßig bei der Caritas trifft, um gemeinsam deutsche Bücher zu lesen. Sie hat zunächst ehrenamtlich im Begegnungszentrum Tante Emma gearbeitet, bis sie dort einen Job bekam. Ihre dramatische Flucht aus dem syrischen Aleppo 2021 sitzt ihr heute noch in den Knochen: Sie hatte nur fünf Minuten, um samt Kindern die Wohnung zu verlassen. Ahmed wurde durch sein Praktikum in der Apotheke ermutigt, eine Ausbildung zum PTA zu machen, da seine syrischen Zertifikate hier nicht anerkannt werden. Seine drei Töchter besuchen das Gymnasium. Tetyana aus der Ukraine arbeitet inzwischen für das Jobcenter. Martin und Jeanine aus Ruanda konnten die Vernissage mit zweistimmigen Liedern bereichern, ihnen habe ihr christlicher Glaube auch in schlechten Zeiten Kraft gegeben. Sie arbeiten heute in der Hotelbranche und in der Altenpflege.
Integration kann gelingen
Die Erfolgsgeschichten der Ausstellung zeigen, dass Integration gelingen kann, wenn sie gut begleitet wird. "Diese Ausstellung soll auch in schwierigen Zeiten Mut machen. Die Menschen, die zu uns in die Migrationsberatung kommen, brauchen einen Platz, eine Perspektive und Freunde", sagt Heinz Dargel, Vorstand des Caritasverbandes der Region. Für Cuxhavens Bürgermeisterin Christine Babacé ist das Projekt nicht nur ein Beleg der Wertschätzung und Vielfalt, sondern auch des Zusammenhalts in der Stadt. Sie dankte dem Caritas-Team aus Cuxhaven, das sich immer für eine offene, tolerante Gesellschaft einsetze, "in der jeder seinen Platz findet".
Zum Hintergrund: Die Ausstellung "Ankommen in Deutschland" ist eine der Caritas-Aktivitäten zur Interkulturellen Woche, die mit dem Tag des Flüchtlings am 29. September abschließt. Das Projekt in Cuxhaven wurde von der Bundesstiftung "Demokratie leben" gefördert und von der Agentur Mediamor gestaltet. Es läuft noch bis zum 28. September.
Rückfragen bitte an:
Sabine Tiedemann, Caritas Standort Cuxhaven, sabine.tiedemann@caritas-cuxhaven.de, Tel.:04721 690 280