Im Rahmen der bundesweiten "Woche zur katholischen Flüchtlingshilfe", zu der die Deutsche Bischofskonferenz vom 28. September bis 5. Oktober eingeladen hat, besuchte Weihbischof Heinz-Günter Bongartz das "Sprachcafé Welcome" der Caritas in Wolfsburg.
Im Karl-Leisner-Haus kam er mit Geflüchteten, Migrant:innen, Ehrenamtlichen und Caritasmitarbeiterinnen ins Gespräch, hatte ein offenes Ohr für ihre Nöte, Wünsche und Hoffnungen und würdigte ihr Engagement für Integration und Verständigung. Mit seinem Besuch will das Bistum die Arbeit des Sprachcafés wertschätzen. "Es ist uns wichtig, entgegen manch anderer Verlautbarungen in unserem Land, eine Willkommenskultur zu pflegen und uns darum zu kümmern, dass Menschen hier ein Zuhause finden können", sagte Bongartz.
An dem Nachmittag waren ein gutes Dutzend Menschen im Sprachcafé. Sie stammen aus Ländern wie Syrien, dem Sudan, der Ukraine, aus Russland, der Ukraine und Ägypten - etliche davon mit einem akademischen Abschluss aus ihrem Heimatland. Gemeinsam mit den Ehrenamtlichen und der Migrationsberaterin der Caritas können die Männer und Frauen im Sprachkurs erworbene Fähigkeiten hier in ungezwungener Form anwenden.
"Die Spiele sollen Sprachanlässe schaffen und die Konversation fördern", erklärte Dorothee Killiana, Migrationsberaterin für erwachsene Zugewanderte der Caritas in Wolfsburg. Gleichzeitig erhalten die Menschen Informationen über die deutsche Gesellschaft, Kultur und Traditionen sowie praktische Tipps für ihr Leben hierzulande. Das Angebot richtet sich nicht nur an Geflüchtete, sondern auch an Menschen aus dem Ausland, die hier arbeiten und ihre Ehepartner:innen. Derzeit engagieren sich im Sprachcafé neben Killiana drei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen.
Weihbischof Bongartz betonte, wie wichtig es sei, dass die Menschen Räume haben, wo sie miteinander Deutsch sprechen können. "Ich bin sehr dankbar, dass der Caritasverband in Wolfsburg sie dabei unterstützt. Das ist mit Geld nicht zu bezahlen", sagte der Weihbischof in die Runde.
Das "Sprachcafé Welcome" in Wolfsburg gibt es - mit Unterbrechungen durch die Corona-Pandemie - seit 2015. In seinen Anfängen war es ein reines Begegnungscafé, inzwischen steht Sprachförderung im Vordergrund. "Als Caritas haben wir den Bedarf gesehen, dass die Flüchtlinge eine Anlaufstelle und Unterstützung brauchen. Hier haben wir einen Ort der Begegnung und Beratung oder Weitervermittlung an Beratungsstellen geschaffen. Unser Anliegen ist immer Integration zu fördern und auch Sprache", so Barbara-Maria Cromberg, hauptamtliche Vorständin der Caritas in Wolfsburg. Das sei das "A und O", um sich in Deutschland wohlzufühlen. "In der Migrationsberatung waren wir immer gut aufgestellt und haben 2015 unser Beratungsangebot um das Willkommenscafé erweitert", sagt Killiana. Das "Café Welcome" ist dabei ein niederschwelliges Projekt, jede und jeder kann ohne Anmeldung dienstags zwischen 15 und 17 Uhr ins Karl-Leisner-Haus, Kettelerstraße 3, kommen.